Leistungen

Diagnostik

Um eine richtige Diagnose zu stellen ist das persönliche Gespräch und eine gründliche Untersuchung entscheidend. Daneben finden Sie hier eine Übersicht der aktuellen Diagnoseverfahren in der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, um die funktionelle und strukturelle Veränderungen des Fußes beschreiben zu können. Erst mit der richtigen Diagnose kann eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden. 

zur Diagnostik

Achillessehne

Die aus der griechischen Mythologie bekannte Schwachstelle des Helden Achilles kann auch bei uns zur Schwachstelle werden. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und eigentlich sehr großen Belastungen gewachsen. Dennoch sind leichte Schädigungen nicht ausgeschlossen. Achillessehnenverletzungen verursachen anfänglich nur ein Zwicken, können aber unbehandelt zu schmerzhaften Entzündungen und schlimmstenfalls zu einem Achillessehnenriss führen.

Ursachen und Symptome von Verletzungen an der Achillessehne 

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und stärksten Belastungen bis etwa 800 Kilogramm gewachsen. Sie besteht aus mehreren Sehnenbündeln, ist 10-12 cm lang, verbindet am hinteren Fußende das Fersenbein (Calcaneus) mit dem dreiköpfigen Wadenmuskel (Musculus triceps surae) und überträgt dessen Kraft auf den Fuß. Die Achillessehne ermöglicht eine kräftige Senkung des Fußes und ist somit maßgeblich für das gesamte Gangbild mit normalem Abstoßen und Abrollen des Fußes.
Das Auftreten von Schmerzen an der Achillessehne oder Ferse ist eine langwierige und hartnäckige Symptomatik. Die Beschwerden können durch äußere Verletzungen wie Prellungen oder Quetschungen auftreten, aber auch durch entzündliche Prozesse. Zumeist klagen die Patienten anfangs über Schmerzen im Bereich kurz oberhalb des Fersenbeins, die bei Schonung wieder nachlassen. Ohne Behandlung kann sich eine Achillessehnenentzündung entwickeln. Zu den häufigsten Erkrankungen der Achillessehne gehören das Schmerzsyndrom der Achillessehne (Achillodynie), die Sehnenscheidenentzündung (Paratendinitis), die Achillessehnennekrose, die Haglund-Deformität und der Achillessehnenriss.

Bei einer Nekrose der Achillessehne stirbt Gewebe ab – diese Achillessehnenverletzung löst heftige Beschwerden aus. Die Sehne schwillt stark an und führt zu einer zunehmenden Funktionslosiglkeit und Das abgestorbene Gewebe muss operativ entfernt werden. Im fortgeschrittenen Stadium ist unter Umständen eine Sehnenersatzoperation notwendig.

Informationen zur Nachbehandlung bei einer eventuell notwendigen Operation (PDF)

Ein Riss der Achillessehne (Ruptur) tritt im Regelfall nur nach Vorschädigungen und unter außergewöhnlichen Überlastungen auf. Sie wird meist von einem peitschenartigen Geräusch begleitet, ein Stehen oder Gehen auf Zehenspitzen ist nicht mehr möglich. Bei konservativer Therapie dieser Achillessehnenverletzung wird der Fuß durch Gipsverband, Orthese oder Spezialschuh ruhiggestellt und die Heilung durch physikalische und medikamentöse Maßnahmen unterstützt. Aufgrund der höheren Sicherheit, schnelleren Rehabilitation und der besseren Wiedererlangung der Sportfähigkeit wird bei einem gesunden Menschen die Achillessehnenruptur aber in aller Regel operiert.

Operative Achillessehnenriss-Behandlungen werden bei uns minimalinvasiv oder offen ausgeführt. Hierbei werden die gerissenen Enden genäht oder die gerissene Sehne wird mit körpereigenem Gewebe rekonstruiert bzw. verstärkt. Ein besonderer Schwerpunkt meiner operativen Tätigkeit liegt in der Versorgung komplizierter und auch oft voroperierter Achillessehnenverletzungen.

Informationen zur Nachbehandlung bei einer eventuell notwendigen Operation (PDF)

Therapie bei Schmerzsyndrom der Achillessehne (Achillodynie) 

Die Achillodynie ist ein, zumeist durch entzündliche Reaktion von Sehnengewebe auf mechanische Schädigung, durch Überlastung ausgelöstes Schmerzsyndrom. Mikrotraumata – dies sind kleinste Verletzungen innerhalb des Sehnengewebes – bewirken Vernarbungen, deren Reibungen an der Sehnenscheide Schmerzen auslösen. Zu Anfang der Achillodynie helfen physikalische und medikamentöse Therapien. So können zum Beispiel mit Hilfe von Injektionen mit aus Eigenblut gewonnenen Wachstumsfaktoren (ACP, autologes conditioniertes Plasma) Heilungsprozesse unterstützt und beschleunigt werden. Mit Ultraschall- oder Gleichstrom-Therapien kann die Durchblutung angeregt und die Resorption gefördert werden. Lassen die Beschwerden nicht nach, ist eine Operation angebracht.

ACP-Therapie (PDF)

Informationen zur Nachbehandlung bei einer eventuell notwendigen Operation (PDF)

Eine knöcherne Verdickung unmittelbar am Ansatz der Achillessehne (Haglund-Deformität) verursacht dort eine Entzündung, die sehr schmerzhaft ist. Sie kann auch von einer Entzündung des benachbarten Schleimbeutels begleitet werden. Bei Versagen der konservativen Therapien und bei Chronifizierung bringen ein operatives Abtragen der entzündlichen Schichten und ein Entfernen der Verknöcherungen dauerhafte Linderung der Beschwerden der Achillessehnenverletzung. Die Abtragung der Haglund-Deformität kann arthroskopisch erfolgen. Die Genesungszeit wird dadurch im Vergleich zur offenen Haglund-Resektion deutlich verkürzt.

Manchmal ist neben der lokalen Entzündung auch eine fortgeschrittene Veränderung des angrenzenden Achillessehnengewebes eingetreten. Die durch den chronischen Entzündungsreiz entstandenen Verkalkungen sind meist sehr schmerzhaft und häufig haben sich auch schon kleine Risse und Nekrosen im Sehnengewebe gebildet. Eine alleinige Entfernung nur der Haglund-Deformität ist dann nicht mehr ausreichend. Eine komplexere Chirurgie mit zusätzlicher Entfernung der Veränderungen aus dem Sehnengewebe ist erforderlich.

In der ATOS Orthoparc Klinik liegt hierfür ein besonderer Schwerpunkt der Achillessehnenchirurgie im Speedbridge-Verfahren. Bei dieser speziellen Operationstechnik wird die Achillessehne zur Entfernung der schmerzhaften Veränderungen teilweise vom Fersenbein gelöst und dann mit Hilfe eines speziellen Nahtankersystems (Speedbridge) knotenlos und flächig wieder fest und stabil mit dem Knochen verbunden. Durch die verbesserte Stabilität und die weichteilschonende (knotenlose) Fixierung mit bioresorbierbaren Nahtankern kann die Regenerationszeit im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren deutlich verkürzt werden.

Therapie bei Sehnenscheidenentzündung der Achillessehne (Paratendinitis)

Eine Sehnenscheidenentzündung der Achillessehne ist eine Verletzung, die häufig bei Läufern und in Sprungsportarten auftritt. Die Entzündung entsteht aus der Reibung von Vernarbungen im Sehnengewebe und verursacht Belastungsschmerzen, Schwellungen und Druckempfindlichkeit. Auch hierbei helfen anfangs physikalische und medikamentöse Therapien, wie ACP-Injektionen. Durch orthopädietechnische Hilfsmittel (Orthese), Einlagen oder Absatzerhöhungen können Entlastungen erreicht werden. Bei Fortschreiten der Symptomatik ist dagegen eine Operation erforderlich. In der ATOS Orthoparc Klinik ist es unser Ziel, Ihnen mit diesem Achillessehnen-Eingriff wieder zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

Vorfuß

Der Hallux valgus, oder auch Großzehenballen, ist die  häufigste Fußfehlstellung. Frauen sind davon zehnmal häufiger betroffen als Männer. Dabei verschiebt sich die Großzehe zu den mittleren Zehen, wodurch eine äußere Wölbung am Zehenansatz entsteht. Spätestens bei Schmerzen am Großzeh hilft nur noch eine operative Therapie.

Diagnose Hallux valgus

Ursachen für einen Großzehenballen

Ein Hallux valgus entsteht fast immer auf dem Boden einer genetischen Veranlagung – die Deformation wird also vererbt. Meistens begünstigen dann äußere Faktoren seine Entstehung. Dazu gehören beispielsweise das Tragen hochhackiger Schuhe, zu enges Schuhwerk oder eine Bindegewebsschwäche. Aber auch Übergewicht, häufiges Stehen oder Rheuma zählen zu den Risikofaktoren. Bei Populationen, die keine Schuhe tragen, ist der Hallux valgus extrem selten.

Hallux-valgus-Symptome

Bei einem gesunden Fuß sind alle Zehenknochen gerade ausgerichtet. Beim Hallux valgus hingegen schiebt sich das Grundgelenk der großen Zehe nach außen und wird als mehr oder weniger starke Wölbung sichtbar, der Zeh selbst dreht sich dabei nach innen.

Erste Anzeichen von Hallux valgus sind Verbreiterungen im Vorfuß, Schmerzen unter den Mittelfußköpfen und die vermehrte Bildung von Hornhaut an der Fußunterseite. Auch können Schwielen und Hühneraugen entstehen. Beginnt die Verschiebung der Großzehe zu den mittleren Zehen so bildet sich eine äußere Wölbung. Zwischen dem Knochen und der Haut kommt es zu einer Schleimbeutelentzündung, einer sogenannten Bursitis. Dies stellt nicht nur ein kosmetisches Problem dar. Je länger die Fehlstellung andauert und je deutlicher sie sich ausprägt, desto mehr werden die natürlichen Funktionen des Fußes beeinträchtigt. Der Ballen ist oftmals gerötet und geschwollen, Entzündungen sind möglich. Auch führt die langjährige Gelenkfehlstellung mittelfristig zur Arthrose, das heißt der Gelenkknorpel wird abgerieben und das Gelenk zerstört.

Diagnostik bei Hallux valgus

Die für den Großzehenballen typische Verformung ist meistens optisch deutlich erkennbar und kann vom Arzt klar ertastet werden. Ein erfahrener Orthopäde erkennt bei der Untersuchung aber auch Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel einen Knick-Plattfuß, Krallenzehen oder angrenzende Verschleißerkrankungen der Fußgelenke. Die Analyse der Begleitprobleme des Hallux valgus ist unerlässlich, da der Fuß als biomechanische Einheit funktioniert. Veränderungen an einer Stelle haben zumeist auch Einfluss auf das Gesamtsystem. Das Röntgenbild wird im Stehen bei Belastung des Fußes aufgenommen. So lässt sich das wahre Ausmaß der Deformität deutlich erkennen und ein Gelenkverschleiß ausschließen. 

Es zeigt sich auch deutlich, ob eine Veränderung im Großzehengrundgelenk vorliegt und wie stark die Achsenfehlstellung ist. Eine mögliche Fehlverteilung der Druckbelastung an der Fußsohle wird durch eine computergestützte statische und dynamische Fußdruckanalyse gemessen (Pedobarographie). Das Ergebnis fließt mit in eine mögliche Operationsplanung ein.

Moderne  Schnittbildverfahren wie die digitale Volumentomographie (DVT) lassen eine komlette dreidimensionale Rekonstruktion des Fusses unter Belastung zu. 

Therapie durch eine Hallux-valgus-Operation

Ein ausgeprägter Hallux valgus lässt sich nur durch einen operativen Eingriff beheben. Ein weiterer Grund ist die Verhinderung der Entwicklung einer Arthrose im Großzehengrundgelenk, die sonst häufig durch die nicht behandelte Fehlstellung entsteht. Welche Operationsmethode geeignet ist, darüber entscheidet die individuelle Diagnose – ebenso wie die Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten des Patienten.

Mit dem richtigen Operationsverfahren für das entsprechende Ausmaß der Deformität lässt sich die Fehlstellung der Großzehe beheben. Die noch vor einigen Jahren vorherrschende Meinung, mit einer Hallux-valgus-OP so lange wie möglich zu warten, hat sich inzwischen komplett geändert. Durch schonende Operationsverfahren und eine spezielle Schmerztherapie hat die Hallux-valgus-Operation ihren Schrecken verloren.

Reverdin-Green-Laird Umstellungsoperation

In den meisten Fällen ist als Hallux-valgus-Operation eine subkapitale Korrekturoperation nach Reverdin in Kombination mit einem komplexen Weichteileingriff ausreichend. Dieses gelenkerhaltende Verfahren ist geeignet, milde bis mäßige Fehlstellungen zu beheben. Die Fixation der Knochen kann mit einem bioresorbierbaren Implantat oder einer Titanschraube durchgeführt werden, eine Metallentfernung ist in der Regel nicht notwendig. In diesen Fällen ist im Anschluss eine Mobilisation mit einem flachen Therapieschuh ohne Unterarmgehstützen möglich. 

Die Reverdin-Osteotomie ist der bekannten Chevron-Osteotomie (Austin) nicht unähnlich, hat aber den großen Vorteil, dass ein vorhandener pathologischer Gelenkflächenwinkel des Großzehengrundgelenks mit korrigiert werden kann.

Nachbehandlung nach Reverdin-OP mit/ohne Kleinzehenkorrektur (PDF)

Basisnahe Umstellungsoperation

Bei höhergradigen Deformitäten ist eine basisnahe Umstellungsoperation in Kombination mit einem Weichteileingriff notwendig. Hier wird eine winkelstabile Titanplatte eingesetzt, die ebenfalls eine sofortige Belastung im Therapieschuh erlaubt. Dieses gelenkerhaltende Verfahren ist auch in Kombination mit einer Reverdin-Osteotomie möglich, als sogenannte Doppelosteotomie, um einen eventuell vorhandenen pathologischen Gelenkflächenwinkel zu korrigieren.

Nachbehandlung nach Reverdin-OP mit/ohne Kleinzehenkorrektur (PDF)

Lapidus-Arthrodese

Bei einer begleitenden Instabilität des Übergangs zwischen der Fußwurzel und dem Mittelfuß ist eine Stabilisierung des ersten Fußwurzelgelenks nach Lapidus nötig, in Kombination mit einem Weichteileingriff. Dieses Verfahren erlaubt es, extreme Fehlstellungen operativ sicher zu korrigieren. Auch hier ist die Kombination mit einer Reverdin-Osteotomie möglich und sinnvoll. Durch die Stabilisierung des ersten Strahls gelingt die biomechanische Wiederbelastbarkeit des gesamten Fußes.

Nachbehandlung nach Lapidus-OP oder basisnaher Umstellungsosteotomie mit/ohne Kleinzehenkorrektur (PDF)

Akin-Osteotomie

Häufig findet sich neben einer klassischen Hallux-valgus-Deformität eine Hallux-interphalangeus-Fehlstellung. Hierbei zeigt die Großzehe eine Verkrümmung nach innen in Höhe des Grundglieds, die nicht alleine mit den weiter oben genannten Verfahren korrigiert werden kann. Hier wird die Akin-Osteotomie angewendet, bei der ein Keil aus dem Grundglied entfernt wird und die Fehlstellung so korrigiert wird. Die Fixation kann mit einem selbstauflösenden (bioresorbierbaren) Faden erfolgen und wird häufig in Kombination mit den oben genannten Verfahren angewendet.

Rehabilitation bei operiertem Hallux valgus

Im Anschluss an die Operation erfolgen bis zur vollständigen Genesung in enger Zusammenarbeit mit Ihrem Orthopäden regelmäßige klinische Verlaufskontrollen durch den Operateur. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur schnellen Rehabilitation – von einer speziellen Schmerztherapie über Krankengymnastik bis hin zu Lymphdrainage und physikalischen Anwendungen. Auf diese Weise können Sie Ihre volle Mobilität schnellstmöglich wiedererlangen.

Wissenswertes zum Thema Hallux valgus

  • Bei einer Hallux-valgus-OP sind alle Narkoseverfahren machbar, auch die Vollnarkose. Viele Patienten entscheiden sich jedoch für eine Teilnarkose.
  • Eine Operation an beiden Füßen gleichzeitig ist bei entsprechender Indikation möglich. Ihr Klinikaufenthalt dauert – je nach Operationsverfahren – in der Regel 3-5 Tage. Nach der Hallux-valgus-OP sollten Sie für sechs Wochen nicht Auto fahren.
  • Nach der Operation darf der Fuß bereits am ersten Tag wieder belastet werden. Zum Gehen nutzen Sie einen speziellen Therapieschuh. Gehstützen sind dagegen in der Regel nicht nötig. Ist der Spezialschuh nicht mehr nötig, können Sie selbstverständlich auch wieder offene Schuhe tragen – auch aus kosmetischer Sicht, denn die Operationsnarben verheilen so, dass sie kaum sichtbar sind.
  • Wurde der Hallux valgus einmal operiert, kommt er nicht wieder. Sie können ganz normales Schuhwerk tragen, allerdings sollten die Schuhe nicht unbequem und vor allem nicht zu klein sein. Wenn nur ein Fuß von der Erkrankung betroffen war und Sie für den anderen Fuß vorbeugen möchten, raten wir Ihnen, möglichst oft barfuß zu gehen, bequeme Schuhe zu tragen und Fußgymnastik zu machen. Allerdings lässt sich bei einer entsprechenden Veranlagung der Hallux valgus nicht völlig verhindern.
  • Wenn der Hallux valgus zwar optisch zu sehen ist, aber kaum schmerzt, müssen Sie sich nicht zwingend operieren lassen. Sie sollten jedoch regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen, um einer Arthrose vorzubeugen. Sollte es bei stärkeren Schmerzen doch zu einer OP kommen, können Sie sich mit spezieller Fußgymnastik darauf vorbereiten.

Als Hallux rigidus wird medizinisch die Einsteifung der Großzehe bezeichnet. Er entsteht durch einen abnutzungsbedingten Verschleiß im Großzehengrundgelenk und ist mit großen Schmerzen verbunden. Durch neue Operationstechniken kann ein weiterer Gelenkverschließ aufgehalten und die Notwendigkeit einer Versteifungsoperation vermieden werden.

Diagnose Hallux rigidus

Ursachen und Symptome für Hallux rigidus

Das Großzehengelenk muss beim Gehen und besonders beim Beschleunigen ein Vielfaches des Körpergewichts an Belastung aushalten. Durch Abnutzung des Gelenkknorpels (Arthrose) kommt es zu Entzündungen. Das Großzehengelenk schwillt an, wird schmerzhaft und das Abrollen des Fußes wird zunehmend eingeschränkt. Dieser Prozess kann sich über Jahre solange unbemerkt entwickeln, bis der Betroffene erste Schmerzen verspürt, die bei Belastung des Fußes stärker werden. Durch die Entzündung ist das Großzehengrundgelenk gerötet und druckempfindlich. Durch die dauerhafte Entzündung entstehen knöcherne Verbildungen, sogenannte Osteophyten, die zu massiver Größe heranwachsen können. Die Schuhe beginnen zunehmend zu drücken.

Anfangs kann der große Zeh noch gut gebeugt werden, aber das Strecken wird zunehmend schmerzhaft. Als Schonreaktion wird die Bewegung häufig eingeschränkt, was schließlich durch Bewegungsmangel zu einer Versteifung des Großzehengrundgelenks in einer ungünstigen bodenwärts zeigenden Stellung  führt. 

Diagnostik bei Hallux rigidus

Schon die beginnende Arthrose des Großzehengrundgelenks löst Folgebeschwerden durch Fehlbelastungen aus. Der Fußaußenrand und die vier übrigen Zehen werden dabei stärker belastet. Es folgen Ermüdungsbrüche der benachbarten Mittelfußknochen. Die Schonhaltungen des Fußes können zu Überlastungen im Knie und in der Hüfte führen. Das Röntgenbild zeigt die Veränderungen des Großzehengrundgelenkes als Verschmälerung des Gelenkspalts durch Knorpelverschleiß, zumeist auch durch eine veränderte Knochenzeichnung oder durch dornartige Spornbildungen.

Therapiemöglichkeiten des Hallux rigidus

Konservative Behandlungsformen bei Hallux rigidus 

Manuelle Therapie

Durch konservative Therapien kann ein beginnender Verschleiß des Großzehengrundgelenks in seinen Symptomen eingedämmt werden. In einem frühen Stadium der Arthrose kann durch manuelle Therapie mit Zug und Verschiebung am Endgelenk die Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk verbessert und erhalten werden.

Schuheinlagen

Eine spezielle Karboneinlage für die Schuhe führt zu einer Minderbelastung des Großzehengrundgelenks und ist in frühen Stadien hilfreich. Eine Ballenrolle im vorderen Schuh plus Versteifung der Schuhsohle (Rigidusfeder) kann ebenfalls erfolgreich sein. So wird das Großzehengrundgelenk beim Abrollen des Fußes entlastet. Begleitend wird eine spezielle Bewegungstherapie durchgeführt.

Die Einlagen werden nach einer computergestützten Fußdruckmessung (Pedobarographie) angefertigt. Wichtig sind individualisierte Einlagen, die unter ärztliche Aufsicht angepasst werden. Aus den so erhobenen Daten wird in einem CAD-Verfahren aus einem speziellen Schaumstoffblock eine individuelle Einlage gefräst und anschließend mit einem hochwertigen Leder bezogen. 

Schmerzlinderung

Die Schmerzen können durch unterschiedliche Arzneimittel gelindert werden. Durch die direkte Injektion einer speziellen hochmolekularen Hyaluronsäure, einem natürlichen Bestandteil des Knorpels, kann die Knorpelabnutzung aufgehalten und die Schmerzsituation verbessert werden. Eine Alternative ist die Applikation von aus dem Patientenblut gewonnen Wachstumsfaktoren (Eigenbluttherapie/ACP – Autologes Conditioniertes Plasma). Neben den konventionellen Schmerzmitteln stehen verschiedene homöopathische Arzneimittel im Ruf, besonders arthritische Schmerzen zu lindern.

Operative Therapie: Hallux-rigidus-Operation

Führen konservative Behandlungsmöglichkeiten bei Hallux rigidus zu keiner Besserung, sollte eine operative Behandlung erwogen werden. Neue  Operationstechniken können die Bewegungsfähigkeit wiederherstellen und den Schmerzen dauerhaft ein Ende bereiten. Welche Hallux-rigidus-Operationsmethode geeignet ist, darüber entscheiden die individuelle Diagnose und nicht zuletzt die Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten des Patienten.

Dorsale Keilresektion (Cheilektomie)

Bei der Dorsalen Keilresektion werden die entzündete Schleimhaut und der neu gebildete Knochen entfernt. Dadurch werden eine deutliche Reduktion der Schmerzen und eine Verbesserung der Beweglichkeit erzielt, auch passen die Schuhe wieder. Gleichzeitig kann der noch vorhandene Gelenkknorpel stabilisiert und die Bildung eines Ersatzknorpels angeregt werden. Im Anschluss kann der Fuß direkt belastet werden, die erreichte Mehrbeweglichkeit wird durch eine intensive Krankengymnastik konsolidiert. Der Vorteil dieses Verfahrens, das bei einem beginnenden Hallux rigidus angewandt wird, liegt in der Erhaltung des ursprünglichen Großzehengrundgelenk und der Wiederherstellung seiner biomechanischen Funktion.

Waterman-Green Osteotomie

In frühen Stadien der Arthrose kann durch die Osteotomie eine stellungsverändernde, gelenkerhaltende Knochenkorrektur erreicht werden, welche die Beweglichkeit verbessert und Schmerzen reduziert. Hierbei wird die Beugefehlstellung der Großzehe, welche ein Abrollen des Fußes verhindert, korrigiert – inklusive gleichzeitiger Knochenglättung und Entfernung der entzündeten Schleimhaut. Die Grundlage dieser Operation ist, dass schlechte Knorpelareale aus der Belastung heraus gedreht werden und intakte Knorpelareale mehr belastet werden. Auch hierbei wird das ursprüngliche Gelenk in seiner Funktion erhalten. Im Anschluss ist ebenfalls eine direkte Belastbarkeit im Therapieschuh möglich, die intensive Physiotherapie sichert die erreichte Mehrbeweglichkeit.

Stabilisierung (Arthrodese)

In fortgeschrittenen Fällen der Großzehengrundgelenkarthrose ist die Stabilisierung des Großzehengrundgelenks sinnvoll. Dies bietet sich insbesondere in den Fällen an, bei denen sich eine nahezu vollständige, aber sehr schmerzhafte Einsteifung des Gelenks eingestellt hat. Durch eine Stabilisierung des Großzehengrundgelenkes (Arthrodese) ist wieder ein schmerzfreies und kraftvolles Abrollen des Fußes möglich. Hierbei wird das zerstörte Großzehengrundgelenk verblockt, was zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit führt. Die Fixierung des Knochens erfolgt mit modernen, winkelstabilen Titanimplantaten, die eine sofortige Belastung im Therapieschuh erlauben.

Viele Patienten fürchten den Begriff der Versteifung. Diese Sorgen sind unbegründet. Die Arthrodese ist ein sehr sicheres und hervorragend nachuntersuchtes Verfahren, welches zu einer nachhaltigen und zuverlässigen Beschwerdefreiheit bei fortgeschrittenen Hallux rigidus führt. 

Künstliches Gelenk (Endoprothese)

Alternativ zur Stabilisierungsoperation ist in fortgeschrittenen Stadien auch der Einsatz eines künstlichen Gelenks (Endoprothese) möglich. Hierbei wird die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks erhalten. Die modernen Kunstgelenke bestehen aus einem  modernes 3-Komponenten-Desig,  welches sowohl die Beugung und Streckung, als auch die Rotation der Großzehe erlaubt. Die Prothese besteht aus einer speziellen Metalllegierung, die mit einem Titanplasmaspray überzogen ist, um ein schnelles Einwachsen der Prothese zu gewährleisten. Eine Fixierung mit Knochenzement ist nicht notwendig. Die eigentliche Beweglichkeit wird über einen ultraharten hochmolekularen Kunststoff (Polyethylen) übertragen. Ein Metall-auf-Metall-Kontakt findet nicht statt.

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der frühen Belastbarkeit in normalen Schuhen nach circa zwei Wochen und der erhaltenden, schmerzfreien Beweglichkeit. Wie jedes Kunstgelenk kann diese Prothese nach jahrelangem Gebrauch auslockern. In einem solchen Fall kann ein Prothesenanteil ausgetauscht werden, oder das Gelenk in eine Versteifungssituation überführt werden.

Als Krallenzehe wird eine schmerzhafte Verkrümmung der Zehen bezeichnet. In vielen Fällen entstehen dadurch verstärkt Schwielen und offene Hautschädigungen. Selbst konsequent durchgeführte konservative Behandlungen im Frühstadium der Erkrankung können eine Verschlechterung des Zustands nicht immer aufhalten. Im weiteren Verlauf hilft deshalb oft nur eine Krallenzehenoperation, um das Leiden zu beenden. 

Diagnose Krallenzehe

Ursachen und Symptome 

Die häufig auftretenden Krallenzehen entstehen aus einer Kontraktion der Beuge- und Streckmuskulatur des Fußes und treten oft gemeinsam mit einem Spreizfuß oder Großzehenballen (Hallux valgus) auf. Die Zehenkuppen sind dauerhaft angehoben und erreichen oft den Boden nicht, das Zehengrundgelenk ist komplett oder teilweise ausgerenkt. Die Krallenzehe kann im Frühstadium oftmals noch ohne Operation korrigiert werden. Sie sollte keinesfalls als kosmetisches Problem oder Schönheitsfehler verharmlost, sondern als ernstzunehmende Deformation unbedingt von einem Spezialisten untersucht werden. Bei genauem Hinschauen differenziert man Krallen-, Klauen- und Hammerzehen, je nach dem an welche Stelle des Kleinzehs die Deformität auftritt.

Bei der Diagnose von Krallenzehen ist eine genaue Untersuchung der Ursachen wichtig. In der ATOS Orthoparc Klinik werden dafür anlagebedingte Ursachen wie Fehlstellungen in Form von Knick-, Senk- oder Spreizfuß von Ursachen aus neurologischen Fußerkrankungen und Fußverletzungen unterschieden. Es können auch zu wenig Barfußlaufen oder das Tragen von ungeeigneten Schuhen eine Rolle spielen. Als Folge können Zehenverkrümmungen, schmerzhafte Druckstellen oder Hühneraugen entstehen, die mit konservativen Therapien zumeist nicht mit dauerhaftem Erfolg behandelt werden können.

Diagnostik 

Werden die Ursachen der Krallenzehe nicht beseitigt, schreiten Schwielenbildung und Deformationen fort, in Begleitung von mehr oder weniger starken Schmerzen. Eine Röntgenaufnahme zeigt nicht nur die Deformation, sondern auch die gegebenenfalls zu korrigierende Stellung der Gelenkflächen zueinander. Auch werden verschleißbedingte Gelenkveränderungen oder ausgerenkte Gelenke erkennbar. Krallenzehen sollten als ganzheitliches Symptom des Fußes mit möglichen Wechselwirkungen betrachtet werden. Eine auf die Krallenzehen beschränkte Therapie ist nicht erfolgversprechend.

Behandlung: Konservative Therapie oder Krallenzehenoperation

Hilft bei Krallenzehen die konservative Therapie nicht, sollten operative Therapien erwogen werden. Eine Krallenzehen-OP ist für gewöhnlich nicht schmerzhaft und kann häufig ambulant erfolgen. Im Anschluss kann der Fuß in einem Therapieschuh direkt belastet werden. Dabei wenden sie folgende Techniken an: 

Sehnenverlagerung

Noch teilweise flexible Deformitäten der Krallenzehen können mit kleineren Weichteileingriffen behoben werden. In Frage kommt dafür beispielsweise eine Sehnenverlagerung (FDL-Transfer; Sehne des M. flexor digitorum longus). Dabei wird die Zehenbeugesehne auf die Streckseite verlagert.

Operation nach Hohmann

Bei nicht mehr auszugleichender Versteifung der Krallenzehe kann bei der Operation nach Hohmann das Köpfchen des Grundgliedes entfernt und durch manuelle Korrektur die verkürzte Beugesehne ausgedehnt werden.

Stabilisierung

Wenn es bei der Krallenzehe bereits zu einer schmerzhaften Zerstörung der Zehengelenke gekommen ist, kann eine operative Stabilisierung die Fehlstellung beheben. Hierbei wird ein Spezialimplantat (Retrofusion) eingesetzt, welches eine sehr rasche Mobilisation ermöglicht.

Rehabilitation nach einer operativen Krallenzehen-Behandlung

Nach der Operation finden regelmäßige klinische Verlaufskontrollen statt, die in enger Zusammenarbeit zwischen Ihrem Orthopäden und und dem Operateur solange durchgeführt werden, bis die vollständige Genesung erreicht ist. Physikalische Anwendungen, Krankengymnastik, spezielle Schmerztherapie  und Lymphdrainage  sind hierbei sinnvoll. So haben Sie die Möglichkeit, schmerzarm, sicher und schnell wieder mobil zu werden. 

Ein Spreizfuß entsteht, wenn das Gewölbe des Vorfußes durchgetreten ist und sich der gesamte Vorderfuß verbreitert. Als Folge kann die Fußsohle über den Mittelfußköpfen stark schmerzen (Metatarsalgie). Zudem können sich Schwielen im Bereich der Grundgelenke der zweiten und dritten Zehe bilden, die auch durch regelmäßige Fußpflege nicht einzudämmen sind. Zeigt sich über der Fußaußenseite eine druckschmerzhafte Verbreiterung des Fußes, so spricht man von einem Schneiderballen (Tailor bunion). Bessern sich unter konservativen Maßnahmen die Beschwerden nicht, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff dauerhafte Linderung verschaffen.

Diagnose Spreizfuß

Spreizfuß – Ursachen und Symptome

Der Spreizfuß bereitet im leichteren Falle keine nennenswerten Beschwerden. Er kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Die Ursachen sind vielfältig und meistens kommen mehrere Faktoren zusammen. Oft ist der Spreizfuß Folge einer erblichen Veranlagung, insbesondere wenn begleitend auch ein Hallux valgus vorliegt. Als Ursache kommt auch eine verstärkte Belastung des Vorderfußes durch Übergewicht in Frage. Aber auch rheumatische Erkrankungen können zu dieser Fußfehlstellung führen. Bei Frauen besteht eine Veranlagung zum Spreizfuß durch eine Bindegewebsschwäche. Das Tragen hochhackiger, vorne spitz zulaufender Schuhe begünstigt die Entstehung.

Mit beginnenden Beschwerden in Schuhen, die sich durch die Verbreiterung des Vorderfußes immer enger anfühlen, setzt meistens auch die Metatarsalgie ein. So wird der aus der Spreizfußdeformität entstehende Schmerz der Fußsohle fachlich bezeichnet. Insbesondere die vermehrt auftretenden Hornhautschwielen unter dem zweiten und dritten Mittelfußkopf führen zu massiven Belastungsschmerzen der Fußsohle. Werden die Zehen zusätzlich noch durch anhaltendes Tragen spitzer Schuhe eingeengt, so kommt es zu einer Verlagerung der Sehnen. Diese zieht die Zehen mit der Zeit in eine schiefe Position. Bei extremen Fehlstellungen kommt es schließlich zur Luxation der Kleinzehen, dem Herausspringen aus den Gelenken. Dies führt zu extremen Schmerzen und stellt einen fußchirurgischen Notfall dar.

Durch eine chronische Reizung der Plantarnerven kann sich zusätzlich die sogenannte Morton-Neuralgie entwickeln. Hierbei handelt es sich um ein Schmerzsyndrom als Folge einer Nervenentzündung, die zu einer kolbenartigen Auftreibung der Nerven führt. Die benachbarten Mittelfußköpfe verursachen zusätzlich Reibung, so dass es zu einem Nervenengpasssyndrom kommt. Das Ergebnis sind starke Belastungsschmerzen der Fußsohle mit Missempfindungen in den Zehenzwischenräumen. Als Folgeerscheinungen eines ausgebildeten Spreizfußes können ein Hallux valgus (Großzehenballen), ein Tailor bunion (Kleinzehenballen) mit Kleinzehnfehlstellung (Digitus quintus varus) oder Krallen-/Hammerzehen entstehen. Außerdem besteht die Gefahr einer Arthrosebildung in den Fußwurzelgelenken.

Diagnostik beim Spreizfuß

Bei der Diagnose des Spreizfußes ist die Feststellung der genauen Ursachen wichtig. Wir untersuchen wir die Füße deshalb sehr genau und setzen dafür auch unsere moderne bildgebende Diagnostik ein. Auf dieser Basis können wir die Fußfehlstellung genau ermitteln und eine auf persönliche Bedürfnisse maßgeschneiderte Therapie entwickeln, bevor operiert wird. Ein Spreizfuß ist im Stehen anhand der typischen Absenkung des Fußgewölbes und der Verbreiterung des Vorderfußes deutlich zu erkennen. Mittels Röntgenbild sind die Aufspreizung des Mittelfußes und der veränderte Winkel zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen genau zu ermitteln. Mit einem sogenannten Minusindex, bei dem der zweite Mittelfußknochen die übrigen deutlich überragt, zeigt sich die Veranlagung für die Entwicklung einer Metatarsalgie. Mit einer Fußdruckmessung (Pedographie) lässt sich deutlich die Überlastung des zweiten und dritten Mittelfußkopfes zeigen. 

Mögliche Therapien und Behandlungen bei einem Spreizfuß

Konservative Therapie 

Das Ziel einer konservativen Therapie des Spreizfußes ist die Entlastung des Fußes oder eine Abschwächung der Belastung. Es ist jedoch nicht möglich, das beim Spreizfuß eingesunkene Quergewölbe durch eine konservative Behandlung dauerhaft wieder aufzurichten. Bei leichteren Fällen hilft das Tragen bequemerer, ausreichend weiter und nicht einengender Schuhe. Die bekannten Risikofaktoren für eine Weiterentwicklung der Erkrankung sollten gezielt reduziert oder beseitigt werden.

Empfehlenswert ist Fußgymnastik unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Durch Greifübungen mit den Zehen und verschiedene Formen des Barfußlaufens kann die Muskulatur gestärkt werden. Ruhigstellung, feuchte Umschläge und Schmerzmittel helfen, wenn die Füße schmerzen. Starke Schmerzen können durch Injektionen von Wachstumsfaktoren (Autologes conditioniertes Plasma) oder spezieller hochmolekularer Hyaluronsäure vermindert werden. Kortison-Injektionen können bei einer Morton-Neuralgie helfen, im Bereich der Gelenkkapsel sollten sie jedoch vermieden werden. Sie führen zu einer Schwächung der Gelenkkapsel, was zu einer Luxation (Verrenkung) der Kleinzehe führen kann.

Spezielle Einlagen, die nach einer computergestützten Fußdruckmessung mit weich zu bettenden Zonen gefertigt werden, lindern die Beschwerden. Die Einlagen bestehen aus Karbon, können dementsprechend sehr dünn gehalten werden und ermöglichen Ihnen so, auch elegantere Schuhe zu tragen.

Spreizfuß-Operation

Die Fußfehlstellung des Spreizfußes kann durch konservative Therapien nicht beseitigt werden. Kommt es zu keiner ausreichenden Beschwerdereduktion, sollten operative Therapien erwogen werden. Solche Klinik Eingriffe sind nahezu schmerzfrei und werden mit nachhaltigem Erfolg durchgeführt. Dabei wird der gesamte Fuß immer als Einheit betrachtet, um Begleitpathologien mit zu behandeln. Nur so lässt sich das bestmögliche Operationsergebnis erzielen.

Weil-Osteotomie

Mit der sogenannten Weil-Osteotomie wird das Längenverhältnis der Mittelfußknochen chirurgisch korrigiert. Der Mittelfußkopf wird dafür um einige Millimeter verkürzt, um ihn von der schmerzhaften Schwiele räumlich zu entfernen und eine harmonische Belastbarkeit des gesamten Vorfußes zu ermöglichen. Das Gelenk bleibt erhalten. Der Knochen wird mit einer speziellen, nur 1,3 Millimeter starken, Titanschraube fixiert, die auf Dauer im Körper verbleiben kann. Die schmerzhaften Schwielen heilen nach Umstellung der Knochen selbstständig ab. Nach der Operation kann der Fuß in einem Therapieschuh direkt wieder belastet werden.

Umstellungsosteotomie bei Tailor bunion

Ähnlich wie beim Hallux valgus erfolgt eine knöcherne Korrekturosteotomie des betroffenen Mittelfußknochens. Durch die Achskorrektur in modifizierter Technik nach Scarf kann eine Verschmälerung des Vorfußes und somit Schmerzfreiheit durch lokale Druckentlastung erreicht werden. Eine mögliche Fehlstellung der fünften Kleinzehe (Digitus quintus varus) kann sich wieder aufrichten. 

Morton-Neuralgie

Bei der sogenannten Morton-Neuralgie wird eine kleine Spreizfuß-OP in minimalinvasiver Technik durchgeführt. Ziel ist eine Entlastung des Nervenbündels, indem der Druck auf Nervenbündel durch Durchtrennen umgebenden Bindegewebes beseitigt und der Nerv befreit wird. Bei massiven tumorösen Ausreibungen der Nerven wird dieser Knoten auch komplett entfernt und eine feingewebliche Untersuchung des Gewebes durchgeführt (Histologie). Einige Tage nach der Spreizfuß-Operation kann der Fuß wieder belastet werden.

Spreizfuß – die anschließende Rehabilitation

Bei allen Operationen bietet die ATOS Orthoparac Klinik eine spezielle Schmerztherapie, Krankengymnastik, Lymphdrainage und physikalische Anwendungen zur Rehabilitation an. Das hilft Ihnen schmerzarm und sicher Ihre volle Mobilität so schnell wie möglich wieder zu erlangen.

Die Chirurgie am Fuß und am Sprunggelenk über kleine Hautschnitte, im Englischen auch als minimally invasive footsurgery bezeichnet oder auch als miniinvasive footsurgery, reiht sich ein in den allgemein verwendeten Begriff der MIS minimal incision surgery.

Moderne Orthopädie

Patient und Arzt möchten möglichst minimale Operationsrisiken haben. Eine kleine Operationswunde und Operationsnarbe ist das Ziel der modernen Orthopädie. Kleine Schnitte bei der minimal invasiven Hüftchirurgie, minimal invasiven Wirbelsäulenchirurgie haben den operativen Zugang zu einem wichtigen Qualitätskriterium in der Orthopädie gemacht.

Die minimal invasive Fußoperation

Grundvoraussetzung für die minimal invasive Fußchirurgie sind exzellente  anatomische Kenntnisse und Erfahrungen im gesamten Spektrum der offenen Chirurgie an Fuß und Sprunggelenk, da der Fusschirurg, ohne zu sehen, wissen muß, wie er an welcher Stelle was operiert. Intensive Schulung in Anatomie und Operationstechniken  sind notwendig, um die minimal invasive Chirurgie durchführen zu können. Ein spezieller Röntgenapparat mit minimaler  Röntgenstrahlung ist Voraussetzung für die Kontrolle der Operationsschritte. Spezielle Verbandstechniken und besondere  Kenntnisse in der Rehabilitation sind notwendig um gute Erfolge in der minimal invasiven Fußchirurgie zu erzielen.

Kosmetisch und ästhetische Operation

Vor allem wird der Patient mit hohem Anspruch an kosmetische und ästhetische Chirurgie Verfahren der perkutanen Chirurgie bevorzugen. Bei der perkutanen Chirurgie werden über 1 bis 2 mm große Hautschnitte Weichteile und Knochen mit Spezialinstrumenten durchtrennt. Die Narben sind nach kompletter Heilung nur noch für das geübte Auge  sichtbar.

Schmerztherapie bei percutaner Fußchirurgie

Die moderne Schmerztherapie mit Regionalanästhesie,  schonender Allgemeinanästhesie und leichten Schmerzmitteln nach der Operation lassen viele Patienten die Operation mit minimalen Schmerzen und geringer Funktionseinbuße erleben.

Rehabilitation nach perkutaner Fußchirurgie

Wichtig für das optimale Gelingen der Operation ist die Einbeziehung des Patienten in die postoperative Rehabilitation. Dazu gehört die Belastung des Fußes in einem Schuh mit steifer Sohle.  Spezielle Tapingtechniken sollten vom Patienten selber vorgenommen werden. Die frühe Mobilisierung der Gelenke des Fußes ist für eine frühe Rückgewinnung der vollen Funktion wichtig. Die Physiotherapeuten müssen mit den Verfahren der percutanen Therapie vertraut sein, instruieren den Patienten in der Selbstmobilisation des Fußes und schulen zunächst das Belasten mit zunehmender Belastung auf der ganzen Fußsohle, dann zunehmend mit Abrollen nach der 4. Woche und dann nach Heilung der Osteotomien barfuß mit einem physiologischen Gangbild.

Operationsmöglichkeiten mit minimal invasiver Methode

  • Hallux valgus Deformität (Grosszehenballen)
  • Hallux rigidus (Arthrose des Grosszehengrundgelenks)
  • Kleinzehendeformität  (Krallenzehe, Hammerzehe)
  • „Schneiderballen“ der Kleinzehe
  • Metatarsalgie (Mittelfusschmerzen)
  • Kalkaneusosteotomien bei Knickplattfussfehlstellung

Offene Techniken oder perkutane Fußchirurgie?

Die minimalinvasive Fußchirurgie wird die konventionelle Operationstechnik nicht gänzlich ablösen, vielmehr ist sie als eine Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten an komplexen Fussproblemen zu verstehen  mit den Vorteilen, der schnellen und schmerzarmen Genesung. Sie ist allerdings nicht zur Behebung von groben Fehlstellungen oder Knochendefekten geeignet,  lässt sich dennoch  sehr gut mit den klassischen Techniken kombinieren.

Minimally invasive bunionette correction
Minimally invasive bunionette correction

Minimalinvasive Ballenzeh-Korrektur: Chirurgische Techniken.

Rückfuß

Der Rückfuß des Menschen kann von zahlreichen Beschwerden betroffen sein. Dazu gehören am häufigsten Probleme mit den Sprung- und Fußwurzelgelenken sowie Fußfehlstellungen, Verletzungen der Achillessehne und der Fersensporn. Das Diagnostik- und Behandlungsspektrum für diese Erkrankungen am Rückfuß reicht  von Gelenkspiegelungen über Stabilisierungsoperationen (Arthrodesen) bis hin zur Implantation von Kunstgelenken.

Rückfußerkrankung oberes Sprunggelenk

Das obere Sprunggelenk muss die größte Belastung aller Gelenke aushalten und ist daher anfällig für Verletzungen. Beschwerden im oberen Sprunggelenk unterliegen einem sich selbst verstärkenden Kreislauf. Eine Sprunggelenkverletzung oder -schädigung löst immer eine Schonhaltung aus. Diese Schonhaltung bewirkt als Fehlstellung wiederum eine Verschiebung der Belastung. Die durch Verschiebung der Belastungsachse resultierende Mehrbelastung löst schließlich eine weitere Schädigung oder Verletzung am Rückfuß aus und der Teufelskreis ist in Gang gesetzt. Die häufig auftretenden Beschwerden und Therapien für diese Art der Rückfußerkrankung hier ausführlich beschrieben.

Arthrose 

Der Verschleiß des Knorpels im oberen Sprunggelenk (Arthrose) verursacht starke Schmerzen beim Gehen. Als gelenkerhaltende operative Verfahren stehen die Arthroskopie und die Umstellungsosteotomie zur Verfügung. Menschen, die aufgrund von Gelenkverschleiß nicht mehr richtig gehen können, haben im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose die Wahl zwischen der Versteifung (Arthrodese) des Gelenks und dem Einsetzen eines Kunstgelenks (Endoprothese). Dank der Weiterentwicklung der Endoprothesen und der Operationsverfahren sind Kunstgelenke heute keine Ausnahmen mehr, sondern werden zunehmend und mit großem Erfolg eingesetzt.

Knick-Plattfuß 

Der Knick-Plattfuß (Pes planovalgus, Tibialis posterior Insuffizienz) ist eine häufig vorkommende Kombination aus den Fußfehlstellungen Knickfuß und Plattfuß. Das Längsgewölbe des Fußes ist deutlich abgeflacht, der Vorfuß und die Zehen verlagern sich nach außen, Ferse und Rückfuß knicken nach innen. Oftmals entstehen schmerzhafte Druckstellen oder eine Entzündung der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (tibalis posterior). Im fortgeschrittenen Stadium kann Linderung nur durch einen operativen Eingriff erreicht werden.

Fersensporn 

Beim Fersensporn handelt es sich um einen Knochenauswuchs am oberen oder unteren Fersenbein. Er kann zu äußerst schmerzhaften Entzündungen führen. Konservative Therapien können die Beschwerden lindern, aber in manchen Fällen ist eine dauerhafte Beseitigung der Ursache nur durch eine Operation möglich, wie sie in der ATOS Orthoparc Klinik Köln regelmäßig und erfolgreich durchgeführt wird. Die Ursachen und Symptome für diese Art der Erkrankung am Rückfuß finden Sie hier ausführlich beschrieben, ebenso die konservativen und operativen Therapien.

Fersensporn – Plantarfasciitis

Beim Fersensporn, medizinisch als Plantarfasciitis bezeichnet, handelt es sich um einen Knochenauswuchs am Fersenbein. Im fortgeschrittenen Stadium kann er sehr schmerzhaft sein und plagt in Deutschland jeden zehnten Menschen. Der untere Fersensporn  entsteht durch eine chronische Entzündung eines Bandes, dass am Fersenbein entspringt Knochenablagerungen nach Überlastungen des Fußes. In aller Regel ist eine Operation nicht notwendig, Physiotherapie und spezielle Einlagen führen meist zu Linderung. Beim oberen Fersensporn (Haglundferse) ist meist ein operativer Eingriff notwendig, der zu nachhaltiger Schmerzfreiheit und Belastbarkeit führt.

Diagnose Fersensporn

Ursachen der Plantar fasciitis

Ein Fersensporn kann in zwei Formen auftreten: die obere (kraniale) Variante bildet sich oberhalb des Fersenbeins am Ansatz der Achillessehne. Die untere (plantare) Variante entsteht unterhalb des Fersenbeins im Ansatzbereich der Plantarfascie. Ursachen des unteren Fersensporns sind Druck- und/oder Zugbelastungen des Fersenbeins durch Überbelastungen des Bindegewebezugs (Fascie), welcher am Fersenbein ansetzt und verknöchern kann. Übergewicht, das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk und stehende Tätigkeiten fördern die Bildung der Plantarfasciitis.

Die Fersen tragen bei jedem Schritt nach Aufsetzen des Fußes das gesamte Körpergewicht, beim Laufen oder Tragen von Lasten beträgt die Belastung ein Mehrfaches des Körpergewichts. Auf Dauer kommt es zu kleinen Rissen in der Plantarfascie, die der Körper durch Kalkablagerungen zu reparieren versucht und die den Fersensporn ausbilden.
Risikogruppen für die Ausbildung einer Plantar fasciitis sind übergewichtige Männer und Frauen im mittleren Alter. Aber auch Personen, die beruflich viel stehen müssen und Personen mit nicht korrigierten Fehlstellungen des Fußes (Plattfuß oder Spreizfuß) oder einem Ballenhohlfuß haben ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung des Fersensporns.

Symptome und Diagnose einer Plantar fasciitis

Im Frühstadium verursacht der Fersensporn keine bis wenige Beschwerden und wird oft eher zufällig in Röntgenaufnahmen entdeckt. Mit zunehmenden Entzündungen im umliegenden Gewebe (Plantarfascie) nimmt der Knochenauswuchs zu. Die starken Schmerzen korrelieren immer mit der Entzündungsreaktion der Plantarfascie und nicht unbedingt mit der Größe des knöchernen Fersensporns.

Typische Symptome sind stechende Schmerzen in der Ferse oder an der Fußsohle, die unter Belastung zunehmen sowie Druckschmerzen. Während das Stehen äußerst schmerzhaft ist, lässt der Schmerz nach, sobald der Fuß entlastet wird. Mit einem Fersensporn ist besonders der erste Schritt am Morgen nach dem Aufstehen schmerzhaft. Auch Laufen auf harten Unterlagen kann sehr unangenehm sein.

Der Arzt ertastet eine meist schmerzhaft verkürzte Plantarfascie sowie die Knochenauswüchse, wobei der Patient üblicherweise mit den typischen Druckschmerzen reagiert. Ein Röntgenbild verschafft oft sichtbare Klarheit. In manchen Fällen kann auch ein MRT (Kernspintomografie) die Fersensporn-Diagnose unterstützen. Um weitere Ursachen wie Gicht oder Rheuma auszuschließen, werden in diesem Fall angeratene Blutuntersuchungen durchgeführt.

Therapie & Behandlung des  Fersensporns

Die Plantarfasciitis-Behandlung erfolgt grundsätzlich zunächst konservativ. Am wirksamsten sind spezielle Dehnübungen, zu denen Physiotherapeuten anleiten können. Ferner wird eine spezielle Einlage maßgefertigt, die nach einer computergestützten Fußdruckmessung gearbeitet wird, die die gesamte Plantarfascie weichbettet.

Sollten diese Maßnahmen die Beschwerden nicht ausreichend lindern, wird die Entzündungsreaktion mit lokal wirksamen Injektionen von unseren Fersensporn-Spezialisten mit angereicherten Wachstumsfaktoren (ACP) oder einer speziellen Hyaluronsäure bekämpft. Auch lokale Kortison- Injektionen oder Injektionen mit Botulinumtoxin (Botox) können die Beschwerden lindern.

Selten greifen diese Maßnahmen nicht ausreichend. Insbesondere bei starken Entzündungsreaktionen des Gewebes kann es zu einem Einriss der Plantarfascie kommen. In solchen Fällen wird mit einer minimalinvasiven Fersensporn-Operation das entzündete Gewebe entfernt, um eine dauerhafte Linderung zu erzielen.

Unter einem Knick-Plattfuß versteht man eine Absenkung des Fußlängsgewölbes. Meistens ist die Fehlstellung des Fußes mit einer Vorfußauswärtsdrehung und einer X-Stellung des Rückfußes verbunden. Viele Menschen mit einem Knick-Plattfuß haben ein Leben lang keine Beschwerden. Treten jedoch Schmerzen auf, gibt es je nach Stadium der Fehlstellung verschiedene Behandlungsmethoden. Diese reichen von maßangepassten Schuheinlagen bis zu verschiedenen Operationstechniken, die eine dauerhafte Beschwerdefreiheit ermöglichen. Für jeden Knick-Plattfuß gibt es eine passende Lösung.

Diagnose Knick-Plattfuß: Symptome und Ursachen

Die Fehlstellung des Knick-Plattfußes ist sehr häufig eine erbliche Veranlagung. Es können aber auch degenerative, entzündliche Prozesse von Sehnen und Bändern, die entscheidend für die Aufrichtung des Fußlängsgewölbes sind, verantwortlich sein. Veränderungen der Tibialis posterior-Sehne sind dabei maßgeblich. Sie werden in vier Schweregrade eingeteilt.

Therapie und Behandlung bei einem Knick-Plattfuß 

Die Therapie des Knick-Plattfußes richtet sich nach den diagnostizierten Schweregraden:

Therapie im Stadium 1

Die isolierte Entzündung der Tibialis-posterior-Sehne ohne wesentliche Fehlstellung kann in der Regel konservativ behandelt werden. Hierbei kommen Einlagen, Krankengymnastik und Medikamente zum Einsatz.

Therapie im Stadium 2

Bei zunehmender Fehlstellung sollte der Knick-Plattfuß operativ korrigiert und entlastet werden. Bei jungen Patienten im Wachstumsalter kann eine zunehmende Rückfußaufrichtung durch Einbringen einer Kalkaneusstoppschraube erfolgen.

Im Erwachsenenalter wird die überlastete Tibialis-posterior-Sehne genäht und durch Verlagerung einer benachbarten Sehne (FDL-Transfer) in ihrer Funktion unterstützt. Zusätzlich zum FDL-Transfer gelingt es mit moderner Internal-Brace-Technik (Bandaugmentation) auch das für das Fußgewölbe wichtige Pfannenband (Springligament) zu stabilisieren. Manchmal ist eine ergänzende knöcherne Korrektur mit Verschiebung des Fersenbeins (medialisierende/varisierende Kalkaneusosteotomie) notwendig, um den Rückfuß wieder vollständig aufzurichten. Bei diesen Korrekturosteotomien bleiben die Fußgelenke vollständig erhalten.

Therapie im Stadium 3 und 4

Ist es zusätzlich zu einem Verschleiß des unteren Sprunggelenks gekommen, ist eine knöcherne Operation mit korrigierender Gelenkstabilisierung erforderlich. Nur so lässt sich dann eine normale Stellung und somit Schmerzfreiheit erreichen. Ein solche Versteifungsoperation bietet nach ausheilen eine sehr zuverlässige und schmerzfreie Belastbarkeit, ein normales Gangbild ohne Hinken ist wieder möglich.

Oberes Sprunggelenk: Verletzungen behandeln lassen

Das obere Sprunggelenk muss die größte Belastung aller Gelenke aushalten und ist daher besonders anfällig für verschiedene Verletzungen. Schmerzen in diesem Bereich sind immer ein Alarmzeichen für Gelenkverschleiß. Die genauen Ursachen sollten aber unbedingt von einem Spezialisten geklärt werden, um weiteren Schaden zu vermeiden. Aufgrund der Komplexizität dieses Gelenkes und seinem besonderen Aufbau verzeiht dies Gelenk auch keine kleinen Verletzungen. Wenn diese nicht konsequent behandelt werden, führt dies häufig zu einer schweren Arthrose.

Ursachen und Symptome für Verletzungen am oberen Sprunggelenk

Das obere Sprunggelenk ist ein Teil des Sprunggelenks. Zusammen mit dem unteren Sprunggelenk verbindet es den Fuß mit dem Unterschenkel. Es liegt zwischen dem Unterschenkel (Wadenbein und Schienbein) und dem Sprungbein und ermöglicht eine Fußbewegung nach oben und unten. Die seitlichen Fußbewegungen ermöglicht dagegen das untere Sprunggelenk. Starke Innen- und Außenbänder verbinden die Knochen im Gelenk. Seine Beweglichkeit ist die Voraussetzung für ein Abrollen des Fußes und das Abstoßen beim Sprung.

Zudem ermöglicht das Gelenk erst den aufrechten Gang des Menschen. Es muss schon bei normalem Gehen eine Belastung bis zum Siebenfachen des eigenen Körpergewichts aushalten. Wie alle Gelenke besitzt auch das obere Sprunggelenk eine Knorpelschicht, die Gleitfähigkeit gewährleistet. Die Knorpelschicht dient zudem als Federung und Stoßdämpfer und unterliegt einem natürlichen Verschleiß. Verletzungen, die im oberen Sprunggelenk wegen seiner hohen Beweglichkeit und der Belastungen öfter auftreten, beschleunigen den Verschleiß der schützenden Knorpelschicht.

Beschwerden an dieser Stelle unterliegen einem sich selbst verstärkenden Kreislauf. Eine Schädigung oder Verletzung wie eine Außenbandruptur löst immer eine Schonhaltung aus. Diese Schonhaltung bewirkt als Fehlstellung eine Verschiebung der Belastung. Die aus Verschiebung der Belastungsachse resultierende Mehrbelastung löst eine weitere Schädigung oder Verletzung aus. Der Teufelskreis ist geschlossen.

Arten von Verletzungen am oberen Sprunggelenk

Knorpelabstoßung  

Eine der häufig hier auftretenden Erkrankungen ist die Knorpelabstoßung (Osteochondrosis dissecans). Sie kann ihren Ursprung in einer Verletzung oder einer Durchblutungsstörung der Grenzschicht zwischen Knorpel und Knochen haben. Im Krankheitsverlauf werden kleine Stücke von Knorpel- und Knochengewebe in den Gelenkraum abgestoßen. Diese lösen schmerzhafte Gelenkquetschungen oder Gelenkblockierungen aus. Es kommt zu anhaltenden Belastungsschmerzen. In der Regel lassen sich diese Beschwerden mit einer Spiegelung des oberen Sprunggelenks (Arthroskopie) und stadienabhängiger Knorpelchirurgie (z. B. Knorpelglättung, Knochenanbohrung nach Pridie, Microfrakurierung, Abrasionsarthroplastik) gut therapieren. Das Gewebe kann mit einer Knorpelzelltherapie (AMIC – autologe matrixinduzierte Chondrozytogenese) selbst bei schwerer Knorpelabstoßung zur vollständigen Heilung gebracht werden. 

Außenbandinstabilität

Beim Heben oder Senken des Fußes verringert sich die Stabilität des Sprunggelenks. In diesen Phasen kann das obere Sprunggelenk leicht umknicken. Dies kann zu einer Bänderdehnung oder einer Bänderzerrung führen, im schlimmsten Fall sogar zu einem Bänderriss. Folgeerscheinung von Verstauchungen oder Verrenkungen kann eine chronische Außenbandinstabilität sein.

Frische Außenbandrisse werden in der Regel konservativ mit einer Orthese und Physiotherapie behandelt. Sollte es zur Entwicklung einer chronischen Außenbandinstabilität kommen und sollten konservative Maßnahmen nicht greifen, bedarf es einer operativen Rekonstruktion der Außenbänder. Neben dem klassischen, offenen Verfahren mit stabilisierender Naht des Außenbandgewebes in offener Broström-Gould-Technik wird diese Operation auch arthroskopisch durchgeführt.

Bei diesem Eingriff erfolgt die anatomische Rekonstruktion der Außenbänder mit lokalem, körpereigenem Gewebe in arthroskopischer Broström-Technik. Diese gewebeschonende Technik ermöglicht eine Verkürzung der Nachbehandlung auf die Hälfte der normalen Genesungszeit und erlaubt somit eine wesentlich schnellere Rehabilitation des Patienten.

Bei starker Instabilität und im Leistungssport kann die offene Broström-Technik  mit einer zusätzlichen Bandstabilisierung (Internal Brace) verstärkt werden. Hiermit gelingen extrem schnelle Genesungszeiten und eine rasche Wiederaufnahme von sportlicher Aktivität. Aufgrund der Protektion der Bandplastik durch das interna Brace kann der Patient in der Regel anch 2 Wochen ohne Gehstützen gehen und nach 6 Wochen wieder normal abrollen und mit Sport beginnen.

Außenbandruptur

Der Außenbandapparat im oberen Sprunggelenk besteht aus drei Bändern. Sie sind häufig von Umknickverletzungen betroffen und können in schweren Fällen reißen. Eine solche, medizinisch als Außenbandruptur bezeichnete, Verletzung kann für gewöhnlich konservativ behandelt werden. Wenn die konservative Therapie keinen Erfolg hat, oder wenn alle drei Bänder gerissen sind, ist eine operative Rekonstruktion der betroffenen Außenbänder erforderlich. 

Arthrose

Der beginnende Verschleiß des oberen Sprunggelenkes wird bei Beschwerden zunächst mit Krankengymnastik, Schuheinlagen oder Hyaluronsäure-Injektionen behandelt. Sollten diese konservativen Maßnahmen nicht mehr ausreichend greifen, können operative Maßnahmen notwendig werden:

Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes

Bei der Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes werden instabile Knorpelanteile entfernt und Verwachsungen sowie Knochenauswüchse abgetragen. Geschädigte Knorpelanteile werden mit Hilfe spezieller Instrumente geglättet und durch den gezielten Einsatz von Knorpeltechniken (Mikrofrakturierung, Pridiebohrung, Abrasionsarthroplastik) kann die Neubildung eines Ersatzknorpels angeregt werden. Eine weitere Indikation ist das sogenannte vordere Impingementsyndrom, das nach Aussnbandrupturen entstehen kann, die in einer verdickten Narbe fehlverheilen und zu einem Einklemmphänomen des vorderen Gelenkabschnitts führen kann.

Umstellungsosteotomien des oberen Sprunggelenkes

In besonderen Fällen ist bei Achsfehlstellungen oder einseitigem Verschleiß des oberen Sprunggelenkes die Möglichkeit einer gelenkerhaltenen Umstellungsosteotomie sinnvoll. Bei diesem Verfahren erfolgt eine knöcherne Korrektur der Belastungsachse des Sprunggelenkes mit dem Ziel, die geschädigten Gelenkanteile zu entlasten und das natürliche Gelenk so lange wie möglich zu erhalten.

Kunstgelenk (OSG TEP)

Bei fortgeschrittener Arthrose des oberen Sprunggelenkes ist es möglich ein künstliches Gelenk zu implantieren oder das Gelenk zu versteifen. Vorteil des Kunstgelenkes ist die Bewahrung der Funktion des Gelenkes. Das Abrollverhalten bleibt erhalten und damit ein normales Gangbild. Nach einer Operation kann der Fuß in einem speziell entwickelten Stiefel, dem Orthoparc Walker, frühzeitig belastet werden.

Versteifungsoperation (Arthrodese)

Die Versteifungsoperation führt ebenfalls zur Schmerzfreiheit und hat den Vorteil, dass hier nicht nachoperiert werden muss. Bei dieser Operation wird die zumeist nur noch schmerzhafte Restbeweglichkeit des Gelenkes in eine dauerhafte und schmerzfreie Gelenkstabilisierung überführt. Diese Operation kann ebenfalls arthroskopisch durchgeführt werden. Der Fuß ist nach rund 3 Monaten Schonung wieder belastbar und stabil.

Die Sprunggelenksarthrose, also ein Verschleiß im oberen Sprunggelenk, verursacht starke Schmerzen beim Gehen. Auch Arthrosen in den Großzehengrundgelenken sind sehr schmerzhaft und schränken die Bewegungsfreiheit ein. Um Leiden zu vermeiden, bewegen sich Betroffene oft einfach weniger. Um die Lebensqualität zu erhalten, kann der Ersatz der Gelenke durch moderne Kunstgelenke helfen.

Ursachen und Symptome für Sprunggelenksarthrose

Das Sprunggelenk ist das am stärksten belastete Gelenk im menschlichen Körper. Seine Funktion ermöglicht das Heben und Senken des Fußes und das Abstoßen beim Sprung. Verletzungen wie Verstauchungen oder Verrenkungen sind am oberen Sprunggelenk wegen seiner großen Beweglichkeit häufig und können den Knorpel schädigen. 

Menschen, die aufgrund von Gelenkverschleiß an den Fuß- und Sprunggelenken nicht mehr richtig gehen können, haben die Wahl zwischen der Versteifung (Arthrodese) des Gelenks und dem Einsetzen eines Kunstgelenks bzw. künstlichen Fußgelenks (Endoprothese). Früher musste das Gelenk bei Arthrose versteift werden. Heute gibt es aber moderne Operationsverfahren, die auch bei Sprunggelenksarthrose die Beweglichkeit in vollem Umfang erhalten. Dank der Weiterentwicklung der Endoprothesen und der Operationsverfahren sind Kunstgelenke heute keine Ausnahmen mehr, sondern werden zunehmend und mit großem Erfolg eingesetzt.

Sprunggelenksarthrose: Operative Eingriffe

Gelenksäuberung bei Sprunggelenksarthrose 

Im frühen Stadium einer Fußarthrose oder nach einer Unfallverletzung können die Beschwerden durch eine minimalinvasive arthroskopische Gelenksäuberung gelindert werden, wobei Abriebmaterial und Knochenwülste entfernt werden. Im fortgeschrittenen Stadium der Sprunggelenksarthrose kann eine Ersatzoperation erforderlich werden.

Das Kunstgelenk am oberen Sprunggelenk 

Bei der Ersatzoperation am oberen Sprunggelenk erhalten Schienbein und Sprungbein eine neue Gelenkfläche und der Knorpel wird durch ein Gleitlager ersetzt. Optimale Voraussetzungen sind gegeben, wenn das Knochenlager gesund ist und die Kapsel und Bänder stabil sind. Das künstliche Gelenk am oberen Sprunggelenk besteht aus einer Metalllegierung mit Titanüberzug mit einem ultraharten Polyethylengleitkern in einem modernen 3-Komponentendesign und wird zementfrei implantiert. Dadurch ist der Knochenverlust äußerst gering und das Abrollverhalten des Fußes bleibt erhalten. Dieses Operationsverfahren wird bei der Sprunggelenksarthrose, aber auch bei starken rheumatischen Beschwerden erfolgreich eingesetzt.

Rehabilitation nach Einsetzen einer Endoprothese am Sprunggelenk

Nach der Ersatzoperation wird das Abrollverhalten des Fußes mit zunehmender Belastung unter Anleitung eines Physiotherapeuten trainiert. Patienten mit einem künstlichen Sprunggelenk sind nach kompletter Ausheilung durchaus in der Lage, wieder Ski zu fahren oder Golf zu spielen. Damit stellt die OSG TEP (Oberes Sprunggelenk Totalendoprothese) eine echte Alternative zur Versteifungsoperation dar.

Das künstliche Großzehengelenk bei Arthrose

Bei zunehmend starken Beschwerden im Großzehengrundgelenk (Hallux rigidus) bzw. einer Großzehengrundgelenk-Arthrose mit Bewegungseinschränkungen oder Versteifung des Großzehengrundgelenks ist es sinnvoll, dieses Gelenk durch ein Kunstgelenk zu ersetzen. Auch für Rheumatiker, Sportler und Menschen, die bei einem Unfall eine Verletzung am Großzeh erlitten haben, ist ein Kunstgelenk oftmals die beste Lösung. Ebenso können entzündliche Gelenkerkrankungen und die damit verbundenen Schmerzen durch das Einsetzen eines Kunstgelenks erfolgreich beseitigt werden.

Das Kunstgelenk besteht aus einer Metalllegierung mit Titanüberzug mit einem gehärteten Polyethylengleitkern und wird zementfrei implantiert. Hierbei wird die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks erhalten.

Die Sendung WDR-Lokalzeit hat über dieses Implantat berichtet. Der Patient war sofort nach der Operation schmerzfrei und konnte den Fuß schnell wieder gut bewegen und belasten. Damit stellt die Großzehengrundgelenkprothese eine sinnvolle Option als Alternative zur Versteifungsoperation dar.

Sonstiges

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist ein grundlegender Bestandteil des gesunden Gelenkknorpels. Die injizierte Hyaluronsäure kommt der natürlichen gesunden Gelenkflüssigkeit in ihren biologischen Eigenschaften sehr nahe und hilft die Schmier- und Gleiteigenschaften zu verbessern und den Knorpelstoffwechsel zu stimulieren. So kann der weitere Knorpelabbau verlangsamt werden und Schmerzen, Schwellungen als auch Bewegungseinschränkungen können symptomatisch reduziert werden.

Eigenblut

Bei der Eigenbluttherapie werden körpereigene Antikörper durch ein spezielles Laborverfahren angereichert. Hierfür wird eine kleine Menge Blut in ein Spezialröhrchen abgenommen und aufbereitet. Durch die Injektionen mit Eigen-Blut (Orthokin) werden Antikörper in hoher Konzentration in das betroffene Gelenk oder an entzündete Sehnen zurückgegeben. Dadurch können die durch den Gelenkverschleiß ausgelösten und schmerzhaften Entzündungsreaktionen der Gelenkschleimhaut reduziert werden. Der Gelenkknorpel kann wieder besser ernährt und weiterer Knorpelabbau verlangsamt werden. Es werden keine Fremdstoffe hinzugegeben, es handelt sich nur um ihre eigenen Abwehrstoffe!

Die Wirksamkeit beider Verfahren ist wissenschaftlich durch große Studien nachgewiesen worden.

ACP-Therapie (PDF)

Chirotherapie oder Manuelle Medizin dient der Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken, die in Form und Struktur intakt sind, deren Funktion jedoch gestört ist. Die gestörte Beweglichkeit wird dabei durch sanfte und häufig wiederholte Dehnungsbewegungen oder durch eine sehr kurze, schnelle Behandlungstechnik wiederhergestellt. Es handelt sich dabei nicht um eine „grobe“ Therapieform, sondern vielmehr um eine hocheffiziente Technik, die nicht viel Kraft erfordert. Oft führt sie zu einer sofort einsetzenden und häufig auch vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit.